Mittwoch, 31. Juli 2013

"Das war mal wieder ein Schuss in den Ofen"

Karimunjawa. Ein ganz spezielles (Reiz-)Thema.

Unser Bus fuhr um 23 Uhr. Am Fährhafen in Jepara waren wir um 4:00. Die Fähre ging um 9:00.
Schonmal auf einer Bank übernachtet? Die Fährfahrt war eigentlich ganz ok, bis auf die Tatsache,
dass die dumme Fähre für 80 km 7 Stunden braucht.
Die Inseln sind sehr schön. Es ist ein Archipel in Mitten des Ozeans. Ähnlich wie Helgoland, nur ohne
den billigen Alkohol. Für viele mag es wohl das Paradies sein. Schöne Strände, Palmen und das
alles auf einer Insel im Pazifik.

Den ersten Tag verbrachten bei einem Bootstrip zu den umliegenden Inseln und Schnorchelrevieren.
Wir haben am Strand gegrillt und an Deck des Bootes gechillt. Geplant war, am 2. Tag das selbe zu tun
nur halt noch andere Inseln und Schnorchelreviere anzufahren. Aber Kelly und ich wollten die
Hauptinsel lieber auf eigene Faust auf dem Motorrad erkunden. Fehler! Die Straßen sind eine Katastrophe.
Und wenn ich Katastrophe schreibe, dann meine ich auch das. Stellt euch einfach mehr Schlagloch als Straße vor.
Relativ schnell haben wir festgestellt, dass es keine schöne Küstenstraße gibt, sondern es nur durch
die Insel durch mit der Straße ging.
Und was gab es zu sehen? Nix! Der Hammer kam aber erst am Abend: Die Fähre wird nicht ablegen,
da die Wellen mit 3 Metern zu hoch sind (stolze Seefahrernation bla bla...). Wir sind
also quasi gefangen auf einer Insel, wo es nichts gibt. Vergessen habe ich noch zu erwähnen, dass
Strom nur von 18:00 - 06:00 verfügbar ist und dass Ramadhan ist und die Leute um 2 Uhr nachts mit
Trommeln durch die Straßen ziehen um die Leute zu wecken, damit sie Frühstück machen, bevor die Sonne
aufgeht. Und man selbst liegt im Bett, hört das Getrommel, hört die Moscheen, kämpft gegen die
Mücken, sitzt auf Toilette mit Bauchschmerzen und sucht nach irgendetwas um sich den Gnadenstoß zu geben.

An Tag 3 haben wir nur geschlafen. An Tag 4 haben wir weiter geschlafen, bis wir die Nachricht
erhalten haben, dass die Fähre am Samstag endlich ablegen kann.
Könnt ihr euch vorstellen, wie voll eine Fähre ist, die seit 4 Tagen nicht gefahren ist?
Wisst ihr wieviel Spaß das macht, bei Schneckentempo 7 Stunden auf einer Treppe zu sitzen, weil es
kein Vor und kein Zurück gibt wegen dreifacher Überfüllung?
Alles in allem waren die Inseln durchaus sehenswert, aber bitte als entspannten Tagesausflug und
nicht als minderschwere Odyssee.

Essen, das Christof heute vermisst:

- Currywurst mit Pommes und viel Mayo (mit bestem Dank an unsere kanadische Reisebekanntschaft)


 
 Hauptinsel Karimunjawa
 Cafe Amore

 Sonnenuntergang am Fähranleger
Safety First auf der Fähre zurück

Sonntag, 21. Juli 2013

Wir werden langsam warm mit diesem Land

150 km mit dem Motorrad haben wir zu zweit abgerissen. Der Hintern tat weh, sehr weh. Aber
es hat sich gelohnt. Südlich von Yogyakarta liegt die Ortschaft Parangtritis. Ein verschlafener
Ort, der angeblich am Wochenende Unmengen an Touristen anziehen soll. Ich glaube nicht...
Baden ist sowieso grundsätzlich verboten, da die Wellen bestimmt 5m hoch waren, und das ohne
Sturm oder ähnlichem. Der Strand war ziemlich dunkel, ähnlich wie auf Lanzarote.

Wir sind dann weiter Richtung Osten gefahren und haben die richtigen Badeorte gesucht. Eine
schöne Strecke mit dem Motorrad. Ziel war der Indrayani-Beach. Ein Strand, der nach seinem Besitzer
Herrn Indrayanti benannt ist. Müll einfach irgendwo hinwerfen geht nicht, bzw kostet.
Souveniere haben wir auch. Totale Sonnenbrände. Hätte uns auch jemand sagen können, dass wir uns eincremen sollen!
Da ich (Christof) ja auch so ein Fan von Stränden und Badeurlaub bin, freue ich mich schon
riesig auf unsere nächste Etappe: Karimunjawa-Inseln...

P.S.: Ein heimisches Gericht, dass Christof heute vermisst:
- Toast mit Kräuterfrischkäse und Tomaten

P.P.S.: Wusstet Ihr eigentlich wie teuer hier Butter und Käse sind? Im vergleich bekommt
man hier ein Big Mac Menü für unter 3 €, Essen am Straßenstand kostet ca. 1 €.
200g ekelhafter Raspelparmesan, der bei uns vielleicht noch die Bezeichnung Hartkäsezubereitung
verdient hätte,liegt bei 7 €, 100g Butter bei etwas über 3 € und ein Stück Mozzarella 5,50 €

 Parangtritis
 Pantai Baron
Pantai Drini

Freitag, 19. Juli 2013

Endlich angekommen in Indonesien!

Mit dem Flugzeug kamen wir ziemlich spät in Jakarta an. Nach Hong Kong also total geflashed
dachten wir uns, dass wir wieder eine Mega-Metropole vor uns haben. Leider nein...
Es ist nur voll, zu sehen gibt es fast nix und das Produktivste was wir gemacht haben war
essen bei Pizza Hut und unsere Wäsche. Wir wollten eigentlich so schnell wie möglich raus.
Beim zweiten Anlauf haben wir es dann auch geschafft ein Zugticket nach Yogyakarta zu kaufen.

Yogyakarta ist quasi das Kulturzentrum Indonesiens mit einer hoch anerkannten Uni. Klingt toll,
ist es aber auch nicht. Die Hauptstraße ist ein einziger Markt, jeder will dir was andrehen,
jeder möchte dich zu einer Batikaustellung (Batik ist sowas wie die lokale Kunstform) zerren
und eigentlich hat man irgendwie auf garnichts von alledem Lust. Langsam fingen wir an
an diesem hochgelobten Indonesien zu zweifeln. Es lässt sich schwer bereisen, weil die
Infrastruktur hier ein schlechter Witz ist. Unlustig. Was also finden die ganzen Leute so
toll an diesem Land?

Unser erstes Highlight war der Tempel Borobodur. Er gehört zur Liste des Weltkulturerbes und
ist ein absolutes Muss, wenn man sich in Yogya aufhält. Ungefähr eine Stunde mit dem Bus entfernt
liegt der Tempel auf einem Hügel. Sehr beeindruckend und wunderschön, gerade wenn man zum
Ramadhan und ziemich früh am morgen dort ist. Da hat man den Tempel fast für sich alleine.
Muss wohl auch daran liegen, dass sich der gesamte internationale Tourismus auf Bali und Lombok
konzentriert. Selbst im Lonely Planet steht, dass westliche Touristen ein beliebtes Fotomotiv
für einheimischen Touristen sind.

Nach ein paar Tagen Yogya haben wir uns dann mal entschlossen in die Pampa zu fahren.
Dieng-Plateau nennt sich der Spaß. Dort hinzukommen war nicht sehr einfach, denn die Brücke, die
zum Plateau führt, ist eingestürzt und soll erst wieder im September befahrbar sein. Aber natürlich
lassen sich die Indonesier von so etwas nicht einschüchtern. Obwohl eine Hälfte der Brücke
komplett abgestürzt ist, kann man die andere Seite der Brücke über ein Provisorium zu Fuß oder
per Motorrad überqueren.

Oben in Dieng, auf etwa 2100m ü.NN und gefühlten 10°C hatten wir die Erleuchtung. Es geht
in Indonesien nicht um überfüllte Städte, sondern um Natur, Vulkane, Reisfelder, Seen etc.
Und die allerbeste Variante ist das Erkunden mit dem Motorrad, welches man überall für wenig
Geld leihen kann. Auch ein kaputter Reifen ist schnell repariert. Im Hintersten aller Dörfer gab
es eine improvisierte Werkstatt und die zwei Löcher wurden mir nichts dir nichts schnell geflickt
und das Ganze für unter 5 €! Während der Reparatur wurde man vom ganzen Dorf und vorallem von den
Kindern beobachtet. Wie im Fernsehen.
Kelly wurde aus Neugierde sogar angefasst. Alle haben sich sehr gefreut uns zu sehen. Komisches
Gefühl wenn ein Bärtiger, eine Frau ohne Kopftuch und ein Motorrad mit Platfuß das Highlight im
ganzen Dorf sind.
Man merkt aber, dass die Menschen hier keinen Tourismus gewöhnt sind. Sie sind sehr freundlich
und zuvorkommend, und man muss nicht Angst haben abgezogen zu werden, wie das in Jakarta und
Yogya oft der Fall ist. Beruhigend, dass es auch anders geht.

P.S.: Ein heimisches Gericht, dass Christof heute vermisst:
- Sauerfleisch mit Bratkartoffeln und Remoulade

Sonnenaufgang beim Borobudur
Borobudur
Borobudur
Borobudur
Arunja-Tempelkomplex im Diengplateau
Ein stinkender Krater
Warten, bis das Motorrad gefixt ist
Diengplateau
Diengplateau

Donnerstag, 11. Juli 2013

Macau als Backpacker = Zelten in Las Vegas

Mit dem Cotai-Jet ging es von HK nach Macau, einer weiteren Sonderwirtschaftszone Chinas.
Wir waren sehr gespannt und wurden auch nicht im geringsten, was die Sehenswürdigkeiten
angeht, enttäuscht. Vom Rest schon...
Als wir uns ein Zimmer in Macau buchen wollten, haben wir schnell festgestellt, dass es
keine günstigen Varianten gibt. Keine Hostels, keine Budgetunterkünfte, nur eine Jugend-
herberge. So war die Günstigste Variante ein 4-Sterne Haus mit 1200 Zimmern in einem Hotel-
komplex mit über 6000 Zimmern, eigenem Einkaufszentrum und mindesten 20 Restaurants. Über
eine Fußgängerbrücke konnte man zum Hotel The Venetian gehen, welches nocheinmal das selbe bot, plus
Kanäle und Gondelfahrten wie in Venedig und eine der größten Konzerthallen in der Region.
Ja, eine Konzerthalle in einem Hotel. Zudem waren die Flure zu den Banketträumen geräumiger
als manches Schloß, welches in Europa steht. Neben all den Geschäften und Restaurants gab
es Casinos. Da das Glückspiel in China und in weiten Teilen Asiens verboten ist, ist Macau
das Mekka für Spieler. Die Hotels sind so gut und so luxoriös ausgestattet, dass wir nicht
einmal mit einem öffentlichen Bus fahren mussten. Man nimmt einfach den Shuttle vom Hotel.

In der Altstadt von Macau angekommen, waren wir sofort begeistert von der Architektur.
Viel mediterranes Flair gepaart mit asiatischer Lebensweise. Da die Portugiesen schon im
16. Jahrhundert in Macau Fuß gefasst haben, ist deren Einfluss nicht übersehbar geblieben.
Hauptattraktion ist die Ruine der St. Pauls Kirche. Das Kirchenschiff ist während eines Feuers
im 19. Jahrhundert abgebrannt und alles was stehen blieb ist die vordere Fassade. Wirklich
beeindruckend, da man schnell vergisst, dass man nicht in Europa ist, sondern weit weit weg
davon. Darauf machten wir noch einen kleinen Spaziergang durch die Gassen der Altstadt.

Das schlimmste kommt jetzt: Irgendwann hat man auch Hunger. Wir gehen also aus der Altstadt raus
in der Hoffnung, dass es günstiger wird, denn leider ist es nicht im Budget,
dass wir 3x am Tag in Restaurants essen. Das einfachste und günstigste, dachten wir, wäre dann
wohl Pizza Hut... Der Pizza Hut war sowas wie ein Nobelabklatsch. Die hatten sogar Tischdecken
und haben gefeiert, dass sie Pizza servieren. Schnell wieder raus und weiter suchen. Bis wir
am Hotel waren, haben wir nichts Anständiges finden können. Nur Juweliere, Goldhändler und
Uhren. Im Foodcourt unseres Hotels gab es dann nicht so leckeres, aber umso überteuerteres
"Essen".
Abends sind wir noch nach Taipa gelaufen um etwas Essbares und Wasser zu kaufen, denn
umgerechnet 4 € für ein Liter Wasser (im Gift-Shop des Hotels..) waren uns dann doch zu viel. Ein traumhaft schöner
Stadtteil Macaus mit viel portugiesischer Architektur. Zu Essen gab es dann Pastel de Nata und ein dünnes Schweineschnitzel, lecker gewürzt im Brötchen(!).
Fazit von Macau: Wir werden wieder kommen, garantiert, aber mit mehr Geld!


The Venetian
Hard Rock Cafe Hotel
Galaxy Hotel bei Nacht
Grand Lisboa Casino / Hotel
Altstadt Macau
Altstadt Macau
Ruinen der St. Paul Kathedrale
Unsere bescheidene Bleibe

Es geht los mit der großen Reise. Erster Stopp: Hong Kong

Die letzten Erinnerungen da aus Deutschland bleiben sind genau 3 gewesen.
Unsere heulende Mama, ein ICE, der sich verfährt, und dann auf einem zu kurzem Bahnhof
nothält und ein Schaffner, der eine Person zur Sau macht, weil Sie nicht innerhalb des
gelben Quadrates geraucht hat.
Und dann sagen alle anderen Leute, dass wir ja in Asien auf uns aufpassen sollen...
Hier ist das Leben einfach anders, in vielen Punkten auch unkomplizierter
und wir sind gerade dabei uns daran zu gewöhnen.

Erste Station unserer Reise ist Hong Kong. Eine unglaubliche Stadt. Hier gibt es irgendwie
alles (bis auf Läden, die Übergrößen verkaufen). Wolkenkratzer und unberührte Natur, allerlei exotisches Essen, westliche
Malls und asiatische Nachtmärkte.
Hier findet jeder etwas für seinen Geschmack.

Atemberaubend sind vorallem der Peak und der Tian Tan Buddha. Beides sind Sehenswürdigkeiten,
die keinen Eintritt kosten. Lediglich das Ticket für die MTR, Bus und/oder Fähre kostet, und
das aber auch nur Bruchstücke dessen, was man bei uns zahlt.

Eine Woche Hong Kong reicht bei weitem nicht um die Stadt vollkommen zu erkunden. Wir
würden am liebsten noch einen Monat drannhängen. Jedes Mal, wenn man aus der Haustür tritt
entdeckt man etwas Neues, etwas, das einen wieder neu begeistert. Aber die Stadt macht
sehr müde. Diese Überflutung von Eindrücken, welche man bekommt, ist nur schwer zu
erklären und mit nichts in Europa zu vergleichen. Deswegen ist es ratsam die augetretenen
Touristen-Pfade zu verlassen und sich ein eigenes Bild machen. Ich glaube, dass die Fotos
mehr sagen, als 20 Seiten, die ich hier schreiben könnte...

1. Foto der gesamten Reise! BÄM!
Abendessen an der Temple Street
Hong Kong Island
Wan Chai
Mid-Level Escalators
The Peak
Star Ferry
Bruce Lee
Ngong Ping
Tian Tan Buddha
noch mehr Fotos gibts hier : https://picasaweb.google.com/107639848010596948730/HongKong?authuser=0&authkey=Gv1sRgCPbw7O2XgZLGygE&feat=directlink