Dienstag, 27. August 2013

Pelni - Von Flores nach Sulawesi

Wie in jedem ordentlichen Indonesien-Reise-Blog werde ich mich jetzt auch über eine Pelni-Fährfahrt
auslassen. Es war wirklich mitunter das Schlimmste, was ich je erlebt habe.
Aber mal von vorne:

Von Labuan Bajo aus wollten wir die Fähre nach Makassar auf Sulawesi nehmen, um noch während der
letzten Tage in Indonesien Tana Toraja zu besuchen. Die beste Möglichkeit, außer das Flugzeug
zu nehmen, ist Pelni. Das ist die staatliche Reederei, die versucht, die Inseln miteinander zu verbinden.
Heißt auf indonesisch, dass das Schiff in Labuan Bajo alle 2 Wochen vorbeikommt. Wir meinen gelesen
zu haben, dass es die größte Reederei weltweit ist, die reine Personen-Fährfahrten anbietet.
Keine Autos, keine Mopeds. Kelly hatte zuvor ein paar Blogs gelesen, bei Wikipedia gecheckt wo und wann
das Schiff gebaut wurde (hier mal ein Gruß nach Papenburg) und dann haben wir die Tickets gekauft.
Economy, 17 Stunden, Abfahrt 20:00, mit zugewiesenen Liegeplätzen.
Es konnte also eigentlich nix schief gehen.

Nachdem ich nun eine Nacht drüber geschlafen habe und meine Gedanken sortiert habe, bin ich
mir nun selber erst über das Ausmaß des Schocks, welchen wir immer noch zu verarbeiten haben, bewusst.

Kelly und ich haben schon viel bereist, auch das Fahren mit den Öffentlichen ist OK. Aber das war
definitiv aus einer anderen Welt. Pieklo würde der Pole sagen (Meint übersetzt Hölle).

Es fing damit an, dass die Fähre natürlich zu spät kam, aber egal, da stehen wir drüber. Ob 20:00
oder 22:00 Uhr ist ja egal, wenn da nicht nur der Platzregen wäre. Wir standen also ab ca. 19:00
am Kai und warteten auf die Fähre. Nach ein paar kleinen Tropfen fing es dann an zu schütten.
Also wieder runter vom Kai, dichtgedrängt unter einem Vordach verharren und warten, bis die Fähre
kommt.
Dann auf einmal ein riesiger Aufruhr, Menschen liefen umher und schrien, Polizei kam angerückt
und wir verstehen nicht was abgeht, bis wir die Menge sehen konnten. Eine Massenschlägerei. Und
wir direkt daneben. Egal, schnell vergessen, kann ja mal passieren, wenn es regnet und man keinen
Platz macht, damit andere Leute sich auch unterstellen können.
Als dann die Fähre von weitem aus zu sehen war und der Regen langsam nachließ, gingen wir wieder
auf den Kai. Bevor wir das Schiff betreten konnten, gab es wieder einen Wolkenbruch, sodass
wirklich alles nass war. Wirklich alles. Es gab ein riesiges Gedränge, weinende Kinder, schreiende
Erwachsene, weil alle auf die Fähre wollten.
Wir hatten ja zudem noch gehofft, dass viele Menschen aussteigen und es einigermaßen entspannt
wird, aber dem war nicht so.

Als wir endlich an Bord waren, viel uns sofort auf, dass irgendwie noch sehr viele Leute auf dem
Schiff sind. Vielleicht haben die ja keine Plätze reserviert. Wir also dann Richtung Deck 3. Keine
Fenster, nur Bullaugen, die Treppen voller Menschen, Gepäck und Waren, Temperatur bei ca. 40°C,
und natürlich keine Plätze frei. Nicht mal die Reservierten. Es wäre ja auch unschicklich auf unsere
reservierten Plätze zu bestehen. Sowas macht man hier nicht. Besetzt ist besetzt! Wir sind aber auch dumm,
dass wir immer wieder vergessen in welchem Land wir uns gerade befinden. Zudem starrende Blicke, als ob
die noch nie einen Westlichen gesehen haben (Das Glotzen hielt übrigens die ganzen 20 Stunden an
und macht einen irgendwann mal aggressiv und wahnsinnig). Rauchen ist auch unterdeck erlaubt, und
Müll wird grundsätzlich entweder von Bord oder einfach auf den Boden geschmissen. Viel Ungeziefer.
Kelly wollte noch auf Ihren Platz bestehen, aber ich wollte einfach nur raus. Stellt euch vor
das Schiff müsste evakuiert werden. Wir kämen dort unter Garantie nicht mehr heraus.

Wir sind also aufs Außendeck gegangen, obwohl es noch geregnet hatte und haben uns eine (noch) fast
freie Bank unter einem Rettungsboot genommen, mit der Gewissheit, dass wir hier bleiben müssen
bis wir ins Makassar ankommen. Gottseidank hat es während der Fahrt nur noch einmal ein wenig geregnet.
Den Rest der Zeit sind wir trocken gegeblieben.
Nachts wurde es ruhiger aber nicht leerer. Alle versuchten es sich irgendwie auf dem Gepäck oder
drumherum, wo sich vielleicht noch ein trockenes Plätzchen finden lässt, gemütlich zu machen.

Unsere Wertsachen an uns und die Rucksäcke auf uns. So verbrachten wir die Nacht, die aber relativ kurz
war, denn wer aufpasst hat sicherlich mitbekommen, dass die Indonesier einen großen Schaden haben
und es sogar einen Muezzin auf so einer dummen Fähre gibt, der morgens um 4 Uhr das Morgengebet anstimmt.
Und wessen Bank war direkt nebem dem Lautsprecher? Richtig!!!
Gut das die Indonesier nur glotzen und kein deutsch oder polnisch sprechen. Ich war selber überrascht
wie wortgewandt wir mit deutschen und polnischen Schimpfwörtern jonglieren können.

Als es dann gegen 6 Uhr hell wurde, kamen dann langsam immer mehr Menschen ans Deck. Rauchen können sie.
Und das wie die Weltmeister. Kippen sind ja billig, deswegen wird eine nach der anderen geschmökt.
Ohne Pause. Wie 14 Jährige und eine Shisha. Einfach dumm! Kein Atmen, nur Inhalieren.
Und wir natürlich wieder direkt daneben.
Lustig ist ja wie Indonesien aussieht: über 17.000 Inseln. Keine Brücken dazwischen, nur das Meer.
Da erwartet man ja als Europäer, dass die Indonesier ein stolzes Seefahrervolk sind, wie
die Skandinavier. Aber natürlich ist das nicht so in Indonesien.
Nach und nach wurde es hell und die Leute merkten auf einmal, dass das Schiff ja auch wackelt.
Kann natürlich passieren auf dem offenen Meer. Wir haben gezählt: 3 kotzende Erwachsene und 2 Kinder.
Eine Frau in eine Plastiktüte, 2 Erwachsene in die Mülleimer neben uns und die Kinder einfach auf
Boden. Auf den Boden war aber nicht allzu schlimm, weil der eh voller Müll war, sodass das eher
der berühmte Tropfen auf den heißen Stein war.
In dem Müll waren dann auch leeren Becher von Nudelsuppen zu finden. Und wenn man seinem 3 Jahre alten Kind
pinkeln beibringen möchte, dann tut man das nicht auf einer Toilette, sondern direkt vor unsere Nase in
einen dieser Becher. Natürlich ging die Hälfte daneben.

Kelly wollte zu Beginn die Rucksäcke auf den Boden stellen, damit noch andere Menschen Platz zu
sitzen haben. Ich habe sie davon abgehalten. In diesem Land ist man sich selbst und vielleicht noch
seinem engsten Verbündeten am Nächsten. Der Rest ist jedem egal.
Als dann die Sonne in unser Gesicht schien, holt man einfach eine Sonnenbrille heraus, was natürlich
bei den Indonesiern wieder ein Highlight ist. Ein Westlicher mit Bart und Sonnenbrille. Ein Affe hat
dann ziemlich coole Posen neben mir gemacht, während seine Freunde Fotos macht. Alles in großem
Gelächter. Einer kam dann zu mir (bestimmt nach schon 20 geschossenen Fotos) und fragte mich ob
er ein Foto mit mir machen darf. Meine Antwort war: Verpiss dich. Und dann ein freundliches Tidak,
was auf indonesich Nein heißt.
Nach 20 Stunden erreichten wir endlich Makassar. Hotel war vorgebucht. Wir wollten einfach nur runter vom
Schiff.

Wir sind ein wenig stolz, denn während dieser Zeit hat keiner die Toilette aufgesucht, keiner hat
vor Ekel oder Seekrankheit gekotzt und ernährt haben wir uns von Keksen, Wasser und Chips.
Und einen Tag später fühlt man sich immer noch kaputt.

Unser Fazit: Wir hätten die Reise durch Indonesien auf Bali abbrechen sollen!



 Als die Sonne kam, wurde auf den Boden umgeparkt


Essen, dass Christof heute vermisst:
Doener!!!

Samstag, 24. August 2013

Flores

Wir in Deutschland neigen oft dazu alles über einen Kamm zu scheren. Wir denken,
dass ganz Asien gleich ist. Zu Hause aber wissen wir, dass Polen nicht Deutschland und Portugal
nicht Spanien ist, obwohl diese Länder wirklich direkt nebeneinander sind. In Indonesien ist
es noch extremer. Wir sind nun von Bali über ein paar Inseln weiter nach Flores
geflogen und sind in einem ganz anderem Indonesien angekommen. Durch das Überschreiten der Wallace-
Linie ist die Landschaft irgendwo zwischen australischem Outback, indonesischer
Vulkanlandschaft und norwegische Fjorde, die Menschen sind dunkler von der Hautfarbe und es
leben hier ganz andere Tiere.

Und da sind wir schon bei dem Hauptgrund, warum wir nach Flores gekommen sind, denn wir wollten
Warane sehen. Vor Flores liegen die beiden Inseln Komodo und Rinca, welche bei einem entspannten
Tagesausflug von Labuan Bajo aus problemlos zu erreichen sind. Die beiden Inseln gehören zum
Komodo-Nationalpark und sind wirklich eine Reise wert. Hier leben die Komodo-Warane in freier
Natur. Zudem sind um die Inseln herum atemberaubende Tauchspots. Es schwimmen riesige Mantas
entlang der Riffe. Wir haben uns entschlossen nach Rinca zu fahren, denn es ist näher an
Labuan Bajo dran und die Wahrscheinlichkeit ist höher die Warane tatsächlich zu sehen. Vom Bootsanleger
wurden wir von einem Park-Ranger abgeholt. Mit ihm sind wir dann über die Insel gewandert.
Atemberaubend. Wie in einer anderen Welt.

Der zweite Grund für Flores waren die Kelimutu-Seen. Es sind 3 Kraterseen nebeneinander mit
grundverschiedenen Farben, die sich über die Jahre auch ändern können. Von Labuan Bajo sind die
Kraterseen ca. 300 km entfernt. Eine Entfernung, die auf Flores 2 Tage Busfahren in Anspruch
nimmt. Und da die Reisebüros hier das Monopol besitzen und den öffentlichen Nahverkehr totschweigen
und uns dann die Fahrt zu den Kelimutu-Seen für 280 000 IDR angeboten haben, haben wir uns für
den 40 minütigen Flug für 300 000 IDR entschieden. Von der Stadt Ende haben wir dann die Seen
per Motorrad abgeklappert. Wer auf entspannte Wanderungen in den Bergen mit unglaublicher
Landschaft steht, ist auf Flores richtig. Von Ende aus, war es auf einmal kein Problem mehr
einen öffentlichen Bus zu finden so haben wir dann die Strecke zurück mit den Öffentlichen
gemacht. Der erste Stopp war Bajawa, eine Stadt in den Bergen, von wo aus man traditionelle Dörfer
der Bergvölker besuchen kann. Die Dörfer profitieren stark vom Tourismus
und sammeln fleißig Spenden. Die Frauen arbeiten den Tag lang an teppichähnlichen Tüchern (Ikat)
und die Männer haben zu dem Zeitpunkt als wir da waren ein neues Haus gebaut. Alles sehr ursprünglich.

Nicht weit von dem Dorf Bena sind dann auch heiße Quellen zu finden. Eine ziemlich zerstörte Straße
führt dann zu diesem kleinem Paradies. Es sind 2 Flüsse, die aufeinander treffen. Ich schätze,
dass ein Fluss ca. 15° hat und der andere wohl 50°. An dem Punkt wo die beiden Flüsse aufein-
ander treffen hat man das Gefühl man liegt in einer riesigen Badewanne. Das war mein kleines
geheimes Highlight auf Flores.
Mein Nicht-Highlight waren die "freundlichen" Kinder, die, wie kleine Affen versuchen Essen und
vorallem Geld von den Touristen zu erschnorren, und das, während die amüsierten Eltern daneben stehen.
Ab und zu kann es sein, dass mal ein Stein einen trifft, wenn man mit einem Motorrad durch die
Dörfer fährt... Man kann sich hier jetzt stundenlang über Armut und Bedürftigkeit unterhalten,
aber wenn Kinder abgerichtet werden, ist das einfach nur falsch und rechtfertig in dem Fall garnix.

Außerdem wurde hier viel, viel missioniert. Weniger Moslems, mehr Christen, sodass hier an jeder
Ecke eine Kirche steht. Alles in allem hatten wir das Gefühl, dass der Tourismus jenseits
vom Komodo-Nationalpark und Labuan Bajo noch nicht angekommen ist, und dass die Menschen hier
erst noch lernen müssen damit umzugehen um davon zu profitieren.

Danach sind wir mit einem kurzem Zwischenstopp in Ruteng wieder zurück nach Labuan Bajo
gefahren um in ein paar Tagen die Fähre nach Makassar/Sulawesi zu erwischen.
Alles mit den Öffentlichen. Und was haben wir bezahlt? 160 000 IDR. Komisch oder, wenn der
Weg von Osten nach Westen um die Hälfte günstiger ist als umgekehrt?

Essen, dass Christof heute vermisst:

Rumpsteak mit Kräuterbutter und einer Ofenkartoffel mit viel Sour Cream, Knobibaguette und einem lütten Caesar Salad

 Stolz wie Oskar am Airport von Labuan Bajo
 Blick von unserer Terrasse
 Das Tor zum Komodo-Nationaloark. Wir und der Ranger.
 So siehts während der Mittagssonne aus. Lethargie.
 Trekking auf Rinca
 Blick vom Aussichtspunkt bei Kelimutu
 Hinter Kelly, der dritte, der Kraterseen
Der einfachste Weg nach Bena zu kommen: selber fahren!


Sonntag, 11. August 2013

Bali

Eigentlich weiss ich nicht, was ich über Bali schreiben soll. Wir haben die Insel
mehr oder weniger gut erkundet und festgestellt, dass sie in vielen Punkten auswechselbar ist.
Natürlich ist die balinesische Kultur einzigartig, wunderbare Tempel, tolle Landschaften.
Aber irgendwie kann das doch nicht das sein wovon alle schwärmen.

Hier mein Lösungsvorschlag: viele Leute machen auf Bali wohl ihre ersten Schritte in Asien.
Hängen in ihrem Resort in Nusa Dua ab. Sicherheitscheck bevor man in den Ort hineinfährt,
breite Straßen, saubere Gärten mit Skulpturen und beeindruckende Hotel-Paläste. Dann wird ein
Ausflug gebucht um noch etwas mehr von der Insel zu sehen, irgendein Tempel oder irgendwas
anderes, man fährt Bananaboat oder Tandem in seinen Gärten und dann erzählt man
seinen Freunden zu Hause, wie toll Indonesien und Asien ist.

Unser Bali sieht so aus: Wir cruisen mit unserem Motorrad um die Insel, um möglichst wenig von
Verkäufern angequatscht zu werden und weil es eh keinen öffentlichen Nahverkehr gibt.
Also zumindest fast keinen. Es gibt einen, aber der ist wirklich der Rede nicht wert. Und es gibt Orte
auf der Insel, welche wirklich abgeschottet sind und ohne eigenes/gemietetes Gefährt unmöglich zu
bereisen sind. Aber dazu später mehr.
Warum es keinen ernstzunehmenden öffentlichen Nahverkehr gibt wird damit begründet, dass
alle Inselbewohner so wohlhabend sind, dass sich eh jeder ein Auto oder ein Motorrad leisten
kann. Und die Touristen brauchen auch keinen, denn jedes Hotel bietet Shuttleservices an oder
es werden Ausflüge oder gar ein Auto mit Chaffeur geordert.

Kelly und ich mit schmalen Budget sitzen also im Bus von Gilimanuk nach Denpasar, mal wieder
mehr bezahlt als üblich, und kämpfen uns im Stop and Go Richtung Ziel (140km). Am Busterminal
in Denpasar wurde es dann lustig. Was jeder erfahrene Tourist weiss ist, dass man natürlich
nicht beim Taxifahrer, der am lautesten schreit und um einen buhlt einsteigt, sondern etwas
weiter geht um ein Taxi mit Taxameter zu finden, damit man nicht das 4-fache des Preises zahlen muss.
Als wir dann ein BlueBird-Taxi (die Guten) gefunden haben und Platz genommen haben, wurde unsere Tür
aufgerissen und unser Taxifahrer wurde angepöbelt. Er drehte sich zu mir um und meinte:
"Leute, ihr müsst jetzt aussteigen. Geht einfach! Ich hol euch irgendwo an der Ecke dort ab."
Der Taxifahrer hat echt gezittert vor Angst. Die Pöbler waren Taxifahrer, die schwarz ihr Geld
verdienen wollten und sauer auf den ehrlichen BlueBird-Fahrer waren, weil er denen die Kundschaft
abgenommen hat. Polizei und Security standen daneben, aber egal...

Endlich kamen wir in Legian an. Neben Kuta eigentlich so das Viertel zum Ausgehen, viele
Bars, Kneipen und Restaurants und viele Supermärke und Malls. Sehr westlich aber
auch sehr schön um sich ein wenig wie zu Hause fühlen zu können.

Die Tage drauf machten wir dann ein paar Fahrten mit den Perama-Bussen. Das ist sozusagen
der öffenliche Nahverkehr für die Touristen. Natürlich teurer, aber anders kommt man nicht
vom Fleck. Wir fuhren zuerst nach Padang Bai an die Ostküste und in die Berge nach
Bedugul/Munduk. Wir hatten ein Hotel in Munduk, welches ungefähr 15 km von Bedugul entfernt ist.
Nach Munduk wurden wir vom Perama-Transfer gefahren zurück mussten wir auf eigene Faust.
Wie teuer können also in Indonesien ca. 15 km Transfer sein? Man bedenke, dass in diesem
Ort Munduk eine Art Monopol bestand mit der Einstellung: Friss oder Stirb. Also haben wir
200 000 IDR (ca. 15€) zahlen müssen um wieder runter zu kommen.
Ansonsten war die Region sehr sehenswert. Ein toller botanischer Garten, spektakulärer Tempel
am See und überall Erdbeeren.
In Ubud sind wir nur 1 Nacht geblieben. Für Kelly auch eine sehr kurze Nacht, denn die Unterkunft
war derart gruselig, dass sie von halb 3 bis 5 doch lieber auf dem Balkon saß und gelesen hat.
Zu unserer Verteidigung müssen wir aber sagen, dass es nicht unsere Schuld mit der Unterkunft war,
denn wir wurden einfach unserem gebuchten Homestay ausquartiert. Und nach einmal worldfamous
Spanferkel essen sind wir nun wieder zurück in Legian und genießen die Zeit auf Bali auf
unseren eigenen 2 Rädern. 

 Pura Ulu Danu Bratan bei Bedugul
 Botanische Gärten bei Bedugul
 Wasserfall in der nähe von Munduk
 Morgens, Blick von der Terrasse
 Sonnenuntergang in Legian
 Pura Luhur Ulu Watu
Pura Tanah Lot

Essen, das Christof heute vermisst:
Spareribs aus dem Smoker mit guter, selbstgemachter BBQ-Sauce

Freitag, 2. August 2013

Yogya --> Bromo --> Ijen --> Bali

Nachdem wir von den Karimunjawa-Inseln in Yogya angekommen sind, ging es nach einer kurzen
Nacht weiter nach Bali. Und intelligent, wie wir beide sind, haben wir eine Tour gebucht, die
die 2 beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten Javas mit abfährt und uns dann am Fährterminal 
Richtung Bali rausschmeisst.

Erste Station war nach 11 Stunden fahrt also der Mt. Bromo. Wir kamen in Ngadisari an, als
es schon dunkel war. Der Sternenhimmel war überragend und es war ziemlich kalt. Normal auf fast
2000m ü NN. Zu Essen gabs bei Yoschis die besten Kartoffelgerichte in ganz Indonesien. Und das
schon seit 20 Jahren. Booaaahhhh! Röstis gabs auch! Und hats geschmeckt? Nein. Aber egal,
das ist Indonesien und nicht Mitteleuropa. 
Etwas genervt ging es dann ins Bett für ein paar Stunden, denn jeder Asienurlauber weiss was jetzt 
kommt: genau!, eine Sunrise-Tour. 
Wir wurden also um 3:30 von einer ganzen Horde an Jeeps abgeholt und zum Aussichtspunkt in kompletter
Dunkelheit gefahren. Kelly und mir wurde aber nicht klar, warum der Sonnenaufgang hier so toll
sein soll. Vom Aussichtspunkt aus war der Bromo in Richtung Süden. Es war also zuerst dunkel und
dann wurde es hell und wir konnten den Bromo sehen. Das Beste an der Geschichte waren aber die
Massen an Touris, die nicht den Bromo fotografierten (vielleicht weil sie nicht wussten wo er ist),
sondern einfach Fotos in Richtung Sonne machten. Mein Highlight war ja, als alle klatschten,
als die Sonne rausgekommen ist. Was für Affen... Die warten bestimmt auch zu Hause jeden morgen
vorm Fenster auf die Sonne, bis sie klatschen dürfen.
Nach etlichen Fotos bei eher bescheidenen Lichtverhältnissen aber wirklich klarem Himmel
ging es dann runter zum Bromo. Wir fuhren quasi den selben Weg wieder zurück, nur jetzt haben wir 
endlich sehen können, wodurch wir bei totaler Dunkelheit gefahren sind. Durch einen 10km breiten Krater 
in dem der Bromo und 2 andere Vulkane stehen. Beeindruckend. Herausgelassen wurden wir am Fuße des Bromos, 
direkt am Hindutempel. Es gibt wohl keinen beeindruckenderen Ort für einen Tempel, als am Fuße eines
Vulkanes. Ungefähr eine halbe Stunde dauerte der Aufstieg zum Krater. Leider wehte der Wind
in unsere Richtung, sodass wir die ganzen Schwefelgase abbekommen haben. Am Krater klang
es wirklich wie in einer Arztpraxis. Durch die Gase hat jeder gehustet, geschnupft und geniest.
Bandanas sind hier oben wirklich Gold wert. 

Danach ging es mit kurzen Zwischenstops zum Ijen, einem Kratersee auf über 2300m mit einem
schier unerschöpflichem Vorrat an Schwefel.
Wieder kamen wir abends an. Und wieder ging es früh los. Diesmal aber erst gegen 5:00. Was
haben wir uns gefreut, dass wir ausschlafen durften...
Diesmal war es nicht so komfortabel, denn zuerst mussten wir ca. 3 km bergauf wandern und dann
über 200m bergab in den Krater hinein. Ausserhalb des Kraters sah es aus wie in den Alpen, hat
man sich in Richtung Krater gedreht, sah es aus wie auf dem Mond. Einfach unglaublich!
Unten am See befindet sich die Stelle, wo die Bergleute den Schwefel abbauen und dann per Hand
und nur mit 2 Körben an einem Bambusstab befestigt den Schwefel nach oben befördern.
Ca. 80 kg tragen die Männer auf einmal. Ich wollte es nicht glauben, aber ich habe es selber versucht
und es scheint echt unmöglich. Sehr taffe Männer. Dazu kommt noch der beißende Geruch der Gase
und die ganzen Touristen, die den Männern im Weg stehen. 
Lustig war, wie wir Europäer sofort anfingen darüber zu diskutieren, wo man Förderbänder anbringen
könnte, wie man das Runterschleppen vereinfachen kann oder die Arbeit gesünder und sicherer 
gestalten kann, denn die Jungs arbeiten dort wie im Mittelalter. Aber vielleicht ist das einfach
zu westlich gedacht, denn Rationalisierung kostet vielen Menschen die Arbeit. Und mit 
Massenarbeitslosigkeit ist keinem geholfen. Vielleicht kommt ja mit mehr Tourismus auch mehr Arbeit
in anderen Bereich, sodass die Arbeit für die Bergarbeiter humaner gestaltet werden kann.
Für mich war der Ijen-Krater eines der beeindruckendsten Dinge, die ich in meinem Leben
gesehen habe.
Vom Ijen war es dann auch nicht mehr weit zur Fähre, die uns nach Bali brachte.

 Blick vom Aussichtspunkt. Mt. Bromo ist das Qualmende auf der linken Seite
 Karohemdfraktion mit ungebändigter Freude endlich in einem richtigen Jeep sitzen zu dürfen.
 Hinten: Bromo, Mitte: Hindutempel, Vorne: Pferd
Auf dem Kraterrad
Der Ijen von oben
So sehen die Bergarbeiter aus, die den Schwefel schleppen. Man beachte die Wunden an den Schultern!
 Der Ijen von unten
Arbeiter bei der Schwefelfoerderung

Essen, das Christof heute vermisst:
-gutes deutsches Brot mit Butter und ein wenig Meersalz