Sonntag, 11. August 2013

Bali

Eigentlich weiss ich nicht, was ich über Bali schreiben soll. Wir haben die Insel
mehr oder weniger gut erkundet und festgestellt, dass sie in vielen Punkten auswechselbar ist.
Natürlich ist die balinesische Kultur einzigartig, wunderbare Tempel, tolle Landschaften.
Aber irgendwie kann das doch nicht das sein wovon alle schwärmen.

Hier mein Lösungsvorschlag: viele Leute machen auf Bali wohl ihre ersten Schritte in Asien.
Hängen in ihrem Resort in Nusa Dua ab. Sicherheitscheck bevor man in den Ort hineinfährt,
breite Straßen, saubere Gärten mit Skulpturen und beeindruckende Hotel-Paläste. Dann wird ein
Ausflug gebucht um noch etwas mehr von der Insel zu sehen, irgendein Tempel oder irgendwas
anderes, man fährt Bananaboat oder Tandem in seinen Gärten und dann erzählt man
seinen Freunden zu Hause, wie toll Indonesien und Asien ist.

Unser Bali sieht so aus: Wir cruisen mit unserem Motorrad um die Insel, um möglichst wenig von
Verkäufern angequatscht zu werden und weil es eh keinen öffentlichen Nahverkehr gibt.
Also zumindest fast keinen. Es gibt einen, aber der ist wirklich der Rede nicht wert. Und es gibt Orte
auf der Insel, welche wirklich abgeschottet sind und ohne eigenes/gemietetes Gefährt unmöglich zu
bereisen sind. Aber dazu später mehr.
Warum es keinen ernstzunehmenden öffentlichen Nahverkehr gibt wird damit begründet, dass
alle Inselbewohner so wohlhabend sind, dass sich eh jeder ein Auto oder ein Motorrad leisten
kann. Und die Touristen brauchen auch keinen, denn jedes Hotel bietet Shuttleservices an oder
es werden Ausflüge oder gar ein Auto mit Chaffeur geordert.

Kelly und ich mit schmalen Budget sitzen also im Bus von Gilimanuk nach Denpasar, mal wieder
mehr bezahlt als üblich, und kämpfen uns im Stop and Go Richtung Ziel (140km). Am Busterminal
in Denpasar wurde es dann lustig. Was jeder erfahrene Tourist weiss ist, dass man natürlich
nicht beim Taxifahrer, der am lautesten schreit und um einen buhlt einsteigt, sondern etwas
weiter geht um ein Taxi mit Taxameter zu finden, damit man nicht das 4-fache des Preises zahlen muss.
Als wir dann ein BlueBird-Taxi (die Guten) gefunden haben und Platz genommen haben, wurde unsere Tür
aufgerissen und unser Taxifahrer wurde angepöbelt. Er drehte sich zu mir um und meinte:
"Leute, ihr müsst jetzt aussteigen. Geht einfach! Ich hol euch irgendwo an der Ecke dort ab."
Der Taxifahrer hat echt gezittert vor Angst. Die Pöbler waren Taxifahrer, die schwarz ihr Geld
verdienen wollten und sauer auf den ehrlichen BlueBird-Fahrer waren, weil er denen die Kundschaft
abgenommen hat. Polizei und Security standen daneben, aber egal...

Endlich kamen wir in Legian an. Neben Kuta eigentlich so das Viertel zum Ausgehen, viele
Bars, Kneipen und Restaurants und viele Supermärke und Malls. Sehr westlich aber
auch sehr schön um sich ein wenig wie zu Hause fühlen zu können.

Die Tage drauf machten wir dann ein paar Fahrten mit den Perama-Bussen. Das ist sozusagen
der öffenliche Nahverkehr für die Touristen. Natürlich teurer, aber anders kommt man nicht
vom Fleck. Wir fuhren zuerst nach Padang Bai an die Ostküste und in die Berge nach
Bedugul/Munduk. Wir hatten ein Hotel in Munduk, welches ungefähr 15 km von Bedugul entfernt ist.
Nach Munduk wurden wir vom Perama-Transfer gefahren zurück mussten wir auf eigene Faust.
Wie teuer können also in Indonesien ca. 15 km Transfer sein? Man bedenke, dass in diesem
Ort Munduk eine Art Monopol bestand mit der Einstellung: Friss oder Stirb. Also haben wir
200 000 IDR (ca. 15€) zahlen müssen um wieder runter zu kommen.
Ansonsten war die Region sehr sehenswert. Ein toller botanischer Garten, spektakulärer Tempel
am See und überall Erdbeeren.
In Ubud sind wir nur 1 Nacht geblieben. Für Kelly auch eine sehr kurze Nacht, denn die Unterkunft
war derart gruselig, dass sie von halb 3 bis 5 doch lieber auf dem Balkon saß und gelesen hat.
Zu unserer Verteidigung müssen wir aber sagen, dass es nicht unsere Schuld mit der Unterkunft war,
denn wir wurden einfach unserem gebuchten Homestay ausquartiert. Und nach einmal worldfamous
Spanferkel essen sind wir nun wieder zurück in Legian und genießen die Zeit auf Bali auf
unseren eigenen 2 Rädern. 

 Pura Ulu Danu Bratan bei Bedugul
 Botanische Gärten bei Bedugul
 Wasserfall in der nähe von Munduk
 Morgens, Blick von der Terrasse
 Sonnenuntergang in Legian
 Pura Luhur Ulu Watu
Pura Tanah Lot

Essen, das Christof heute vermisst:
Spareribs aus dem Smoker mit guter, selbstgemachter BBQ-Sauce

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