Mittwoch, 26. März 2014

Von Peking über Pingyao nach Xian

Fast 600 km weiter mit dem Zug und wir kamen in Pingyao an. Unesco-Welterbe und wohl die am besten erhaltenste Altstadt Chinas. Das Gefühl, welches in Pingyao aufkommt, ist eine Mischung aus MIttelalter und Filmset eines chinesischen Monumentalfilmes. 2 Tage sollten genügen. In Wirlichkeit hätten 2 Stunden gereicht. Ein schöner, ausgedehnter Spaziergang durch die Altstadt ist wirklich schön, aber fast 20 € pro Nase dafür zu blechen, dass wir auf der Stadtmauer rumlaufen dürfen und uns ein paar Gärten von irgendwelchen und eher unbekannteren Chinesen anschauen war uns dann doch zu viel. Zudem war grad Nebensaison. Auf deutsch war tote Hose. Nix los. Essen war eher bescheiden und dennoch relativ teuer, weil wir uns ja mitten in einer Touristen-Hochburg befinden und das aber wirklich zurecht, denn so eine Stadt wie Pingyao muss man einfach mal gesehen haben.
So vertrieben wir uns die Zeit mit Spaziergängen und Biertrinken, denn die Zugtickets weiter waren natürlich schon vorgebucht. Liegt vermutlich an den deutschen Genen. Dieses entspannte vor sich hintreiben lassen und nicht wissen, was morgen passiert, das haben wir schon 10 Monate lang nicht gekonnt und China ist da keine Ausnahme.

Über 500 km weiter mit dem Zug und wir kamen in Xi'an an. Hurra! Endlich wieder in einer richtigen Stadt. Von 400.000 in Pingyao haben wir jetzt wieder knappe 8 Millionen. Supermärkte, Malls, fixe Preise für alles, funktionierender öffentlicher Nahverkehr. Ja, man merkt, dass wir beide durch sind mit dem Reisen. Nicht, dass es uns nicht gefällt, aber alle paar Tage die Taschen zu packen um weiter zu ziehen, in einer neuen Stadt zu landen und sich wieder von neuem auf alles einstellen, ja, das kann wirklich anstrengend sein. Deswegen ist es so schön in der Stadt, weil man sich nicht noch mehr Gedanken machen muss über: Warum will er von mit jetzt den 10-fachen Preis für die Flasche Wasser? Warum kostet die 2 km Fahrt mit dem TukTuk soviel wie ein Flug von Hamburg nach Paris? Und gibts überhaupt Strom 24 Stunden am Tag? Oder braucht man keinen Strom, weil es eh kein Internet gibt?
Als Punkt 1 auf der Abzuarbeiten-Liste stand natürlich die Terrakotta-Armee. Gemischte Gefühle hatten wir nach dem Besuch. Fast 20 € Eintritt pro Nase. Man verbringt wohl als Normalo nicht mehr als 2 Stunden auf dem Gelände und zu sehen bekommt man, dass noch vieles nicht fertig ausgegraben, restauriert oder konserviert wurde. Ich will es so eigentlich nicht sagen, aber teilweise hat man sich wie auf einer Baustelle in einem Flugzeughangar gefühlt. Gefunden wurde der ganze Spaß in den 70ern und bis heute wird dran gearbeitet. Und das ist genau der Grund, warum man dorthin fahren muss: Es ist einfach riesig und übersteigt das, was sich ein normaler Mensch überhaupt vorstellen kann. Vielleicht verhält es sich ähnlich wie mit der großen Mauer.
Ansonsten haben wir noch das muslimische Viertel und die Moschee besucht, waren Abends bei der Wassershow an der großen Wildganspagode und haben einen ausgiebigen Spaziergang auf der Stadtmauer Xi'ans unternommen, bei schönem Smog und lecker gefiltertem Sonnenschein ...

 Pingyao bei Nacht
 Pingyao bei Tag
 Pingyao von Aussen
 Muslimisches Viertel - Xian
 Wildganspagode - Xian
 Das "Ich-will-kein-Foto-vor-Blumen" Gesicht
 Terrakottaarmee - Xian
 Terrakottaarmee - Xian
 Spaziergang auf der Stadtmauer - Xian
 Blick in den Smog - Xian
 Moschee - Xian

1 Kommentar:

  1. Life is not measured by the number of breaths we take, but by the moments and places that take our breath away – Unknown

    camping in kausani

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